A CHRISTMAS CAROL - Charles Dickens / Handlung

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Handlung nach Charles Dickens

A Christmas Carol
ist unterteilt in funf Staves (englisch fur Strophe, hier in der Bedeutung Kapitel).

Stave I: Marley's Ghost
Marley's Ghost
Die Geschichte beginnt mit der simplen Feststellung, Marley sei tot.  Der Leser wird daruber aufgeklart, dass Jacob Marley der Geschaftspartner, Weggefahrte und einzige Freund des Protagonisten Ebenezer Scrooge war, bis er vor sieben Jahren am Weihnachtsabend verstarb. Ebenezer Scrooge ist dem Leser von Anfang an unsympathisch. Dickens beschreibt ihn als jemand, der voller Kalte sei und Kalte uberall verbreite, als enorm geizig und habgierig. Nach Marleys Tod ist Scrooge der alleinige Inhaber des Warenhauses „Scrooge and Marley“ und unterhalt einen Angestellten, Bob Cratchit.
Wie jedes Jahr, besucht auch dieses Jahr wieder Scrooges Neffe Fred seinen Onkel, um ihn zum Weihnachtsessen einzuladen und ihm „Merry Christmas!“ zu wunschen. Scrooge lehnt sowohl die Einladung, als auch die guten Wunsche und sogar Weihnachten an sich vollig ab, wutend entgegnet er seinem Neffen: „Humbug!“, was als eine fur Scrooge typische Redewendung angesehen werden kann. Am selben Abend besuchen Scrooge zwei „gentlemen“, die um Spenden fur die arme Bevolkerung bitten. Scrooge lasst sich nicht erweichen, er fragt rhetorisch, ob es denn keine Gefangnisse und Arbeitshauser gebe und ob nicht schon Gesetze zur Unterstutzung der Armen existierten. Naturlich gibt es dies alles, deshalb ist sich Scrooge sicher, mit Bezahlung seiner Steuern habe er seine Pflicht mehr als erfullt.
Am Abend begibt sich Scrooge nach Hause; als er die Tur offnen will, sieht er kurz das Antlitz seines verstorbenen Freundes Marley auf dem Turklopfer, will es aber nicht glauben und betritt das Haus. Im Haus scheint alles normal, bis ihm der Geist Marleys erscheint. Der Geist ist Kettenbehangen, an seiner Kette hangen Utensilien des Geschaftslebens: Geldkassetten, Portmonnaies u.a. Marley's Ghost erklart, er habe sich im Laufe seines Lebens diese Kette selbst geschmiedet. Dadurch, dass er zeitlebens nicht unter Menschen war, sondern sich nur seiner Gier nach Geld hingegeben hatte, muss er sich nun, nach seinem Tod, als Geist unter die Menschen begeben; die Kette fungiert als Symbol hierfur. Der Geist weist Scrooge darauf hin, dass Scrooge selbst ebenfalls eine solche Kette habe, beide Ketten seien vor sieben Jahren von derselben Lange gewesen, jetzt aber sei Scrooges Kette um einiges langer geworden. Der Geist verlasst den aufgewuhlten Scrooge mit dem Hinweis, dass ihn noch drei Geister besuchen wurden. Mit dem Zu-Bett-Gehen Scrooges schlie?t Stave I.

Stave II: The First of the Three Spirits
The First of the Three Spirits
Nachdem Scrooge mitten in der Nacht aufgewacht ist, erscheint ihm der erste der drei Geister. Dickens beschreibt ihn als eine komische Figur, Kind und Greis zugleich. Mit weicher Stimme stellt er sich als „The Ghost of Christmas Past“ („Geist der Weihnachts-Vergangenheit“) vor. Der Geist fuhrt Scrooge durch seine Vergangenheit, angefangen beim kleinen Scrooge, der schon in seiner Kindheit keine Freunde hatte und an Weihnachten, von seiner Familie versto?en, in der Schule sa?, um Kinderbucher zu lesen. Scrooge zeigt sich beruhrt von den Szenen seiner Kindheit.
Der weitere Weg durch Scrooges Weihnachts-Vergangenheit zeigt Scrooge als jungen Mann, der bei Mr. Fezziwig, einem Kaufhausbesitzer, seinen spateren Beruf erlernte. Scrooge und der Geist wohnen einer Betriebs-Weihnachtsfeier bei „good old Fezziwig“ bei, die Scrooge deutlich macht, mit wie wenigen (finanziellen) Anstrengungen Menschen sehr glucklich zu machen sind.
Eine weitere Station auf der Reise ist Scrooge in den besten Jahren („in the prime of life“), als er seine gro?e Liebe gegen die Liebe zum Geld regelrecht eintauschte. Scrooge erscheint in Anwesenheit des Geistes regelrecht erschuttert, er mochte nichts mehr von der Vergangenheit sehen, nur noch wieder zuruck nach Hause gehen. Trotzdem zeigt ihm der Geist eine weitere Szene: Seine fruhere Freundin in einer idyllischen Weihnachtsszene mit Kindern und Ehemann. Scrooge ist gebrochen, er fleht darum nach Hause zuruck zu konnen. Scrooge gelangt wieder nach Hause und fallt wieder in den Schlaf.

Stave III: The Second of the Three Spirits
The Second of the Three Spirits
Jetzt besucht der zweite der drei Geister Scrooge. Er nennt sich „The Ghost of Christmas Present“ („Geist des jetzigen Weihnachtens“ oder „diesjahriger Weihnachtsgeist“). Er stellt klar, dass es bereits uber 1800 seinesgleichen gegeben hat – gemeint ist, dass es jedes Jahr seit Christi Geburt einen neuen „Weihnachtsgeist“ gebe. Auch der „Ghost of Christmas Present“ nimmt Scrooge mit auf eine Rundreise durch die Stra?en Londons, wo sie die weihnachtliche Atmosphare erleben und schlie?lich vor einem Backerladen halten. Dort zeigt der Geist Scrooge, dass er mit einigen Spritzern speziellen Wassers einen Streit beenden und Speisen weihnachtlich schmecken lassen kann. Das soll erklaren, warum uns zu Weihnachten alles so besonders gut schmeckt und es viel Harmonie bei wenig Streit gibt.
Erst auf dieser Reise mit dem Geist des jetzigen Weihnachtens lernt der Leser Bob Cratchit und seine Familie naher kennen. Scrooges Angestellter und seine Frau haben einige Kinder, wobei ein Kind besonders hervorgehoben wird: Der verkruppelte Tim Cratchit („Tiny Tim“) ist sehr klein, kann sich aufgrund seiner Behinderung nur mit einem Gestell fortbewegen und es hat den Anschein, dass er wegen Mangelernahrung und schlechter (medizinischer) Versorgung bald sterben wurde. Hier wird eine echte Veranderung in Scrooges Charakter deutlich: Er fragt den Geist, ob Tim noch eine Zeit zu leben habe – doch der Geist hat Zweifel. Scrooge zeigt Mitleid, woraufhin der Geist ihn an seine eigenen Worte in der Vergangenheit erinnert: Scrooge hatte gesagt, Tim sollte wohl besser sterben, um die Uberbevolkerung zu vermindern. Die Cratchits feiern trotz ihrer Armut ein schones Weihnachtsfest und Bob Cratchit (Scrooges Angestellter) sto?t sogar auf seinen Arbeitgeber an – es sei ja Weihnachten.
Mit dem Geist erlebt Scrooge eine weitere Weihnachtsszene, diesmal bei seinem Neffen Fred, der in geselliger Runde seinen Spa? damit hat, uber den verbohrten Scrooge zu erzahlen und sich uber den „Humbug!“ lustig macht. Nach dem Essen spielt die Gesellschaft um Fred dann Spiele, unter anderem folgendes: Jemand denkt sich einen Begriff aus, den die anderen erraten mussen – Ruckfragen durfen nur mit Ja oder Nein beantwortet werden. Das etwas ist, laut den Antworten ein lebendes Tier, das man auf Londons Stra?en sieht, niemand essen wurde, welches manchmal grunzt und grummelt – gemeint ist naturlich „Uncle Scrooge“, ein konigliches Amusement fur Fred und die anderen. (Interessant an dieser Szene ist, dass weder Scrooges Neffe Bosheit an den Tag legt, noch Scrooge auf seinen Neffen bose zu sein scheint.)
Stave Three endet hochst symboltrachtig. Der Geist uberlasst Scrooge zwei Kinder, die er bis dahin unter seinem Umhang versteckt hielt. Die Namen der beiden weisen bereits in eine bestimmte Richtung, sie hei?en: „Unwissenheit und Mangel“. Auf Scrooges Nachfrage erklart der Geist, dass es nicht seine eigenen, sondern Kinder der Menschheit seien. Scrooge straubt sich gegen die Aufnahme der Kinder. Er fragt, ob sie denn keine Bleibe hatten; der Geist antwortet wiederum mit einer Gegenfrage, die ebenfalls wieder Scrooges eigene Worte darstellen: „Gibt es denn keine Gefangnisse, Arbeitshauser?“

Stave IV: The Last of the Spirits
The Last of the Spirits
Der letzte der drei Geister erscheint Scrooge, ohne ein einziges Wort zu sagen. Der Schluss, dass es sich um den „Ghost of the Future“ (Also den (Weihnachts)geist der Zukunft) handele, bleibt Scrooge uberlassen. Der Geist fuhrt Scrooge wieder durch die Stra?en Londons. Die beiden horen einem Gesprach einer Gruppe Geschaftmanner zu. Die Manner sprechen uber den Tod einer nicht namentlich genannten Person, die anscheinend einiges Geld angehauft hatte, die aber niemand mochte. Ein weiteres Gesprach konnen Scrooge und der Geist belauschen: Auch hier geht es um „Old Scratch“, der gestorben sei. Dem Leser ist langst klar, dass es sich nur um den gestorbenen Scrooge handeln kann – doch er selbst ist entweder ahnungslos, oder will es nicht wahrhaben. Er hofft, mit dem Geist eine Szene in der Zukunft zu sehen, in der er selbst vorkommt und nunmehr zum guten Menschen bekehrt etwas Gutes bewirkt.
Stattdessen fuhrt ihn der Geist in einen obskuren Teil der Stadt, genauer gesagt in ein Armenviertel und in diesem Viertel in ein Geschaft, dessen Eigentumer jedwede Waren aufkauft. Einige Menschen haben sich bei „old Joe“ eingefunden und es wird schnell deutlich, dass sie ihm Waren verkaufen wollen, die sie aus dem Haus des mysteriosen toten Manns geklaut haben. Nicht einer der Anwesenden zeigt Schuldgefuhle, selbst als eine Frau die Bettvorhange verkauft, die sie entwendet hatte, als die Leiche noch auf dem Bett lag. Dem Leser wird uberdeutlich klar gemacht, wie unbeliebt der Tote gewesen zu sein scheint. Den ersten Ansatz der Erkenntnis zeigt Scrooge im nachsten Augenblick, als er mit dem Geist im Sterberaum steht und aufgefordert wird unter das Leichentuch zu sehen – was er aber nicht tun will und auch im Endeffekt nicht tut. Scrooge fleht den Geist an, er moge ihm doch einen Menschen zeigen, der Emotionen wegen des toten Mannes zeigen – alles was er daraufhin sieht, ist ein Paar, das sich Sorgen um einen noch nicht an den Toten zuruckgezahlten Kredit macht. Da Scrooge das naturlich nicht sehen wollte, fordert er den Geist auf, ihm Traurigkeit, verursacht durch einen Tod, zu zeigen; aber auch die folgende Szene wird ihn mehr aufwuhlen, als beruhigen: Scrooge und der Geist sehen die Familie Cratchit, die um den gestorbenen Tiny Tim trauert.
Zum Abschluss des Kapitels werden alle Unklarheiten aus dem Weg geraumt. Auf Scrooges Wunsch hin, zu erfahren wer denn nun der tote Mann sei, zeigt ihm der Geist der Zukunft einen Grabstein. Voller Entsetzen liest Scrooge die Inschrift: Ebenezer Scrooge. Vor Scrooge, der dem Zusammenbruch nahe ist, verschwindet der Geist in einem Bettpfosten.

Stave V: The End of It
Scrooge und Bob Cratchit
...Und zwar in Scrooges eigenem Bettpfosten. Vollig verwandelt und voller guter Vorsatze steht Scrooge wieder in der realen Welt: Ohne Geister und quicklebendig. Scrooge schafft es sogar, zu lachen, und ein Ereignis fur ihn ist es auch, einen Jungen zu fragen, welcher Tag denn sei – dieser antwortet ihm: „Christmas Day“ – und Scrooge erkennt, dass alles Vergangene in der einen letzten Nacht passiert sein musste. Er beauftragt den Jungen au?erdem, einen Truthahn zu kaufen, der doppelt so gro? wie Tiny sei und diesen der Familie Cratchit zukommen zu lassen. Die nachsten Handlungen des verwandelten Scrooge sind zunachst eine Entschuldigung bei den „old gentlemen“ (Siehe Stave I), und schlie?lich nimmt Scrooge doch noch die Einladung seines Neffen an, am Weihnachtstag mit ihm und Freunden zu feiern – und sowohl Fred als auch alle seiner Freunde freuen sich sehr uber Scrooges Anwesenheit. Am Tag darauf ist Scrooge schon sehr fruh in seinem „warehouse“; sein erklarter Wille: seinen Angestellten dabei erwischen, wie er zu spat kommt. Scrooge erlaubt sich naturlich nur einen Scherz – nachdem er Bob Cratchit aufs Ubelste zusammengestaucht hat, kommt das erlosende: „A Merry Christmas, Bob!“.
Im zusammenfassenden letzten Absatz unterstreicht Dickens noch einmal Scrooges Personlichkeitsveranderung: „Scrooge was better than his word“ (etwa: Scrooge war noch besser, als er es versprochen hatte), Tiny Tim wurde uberleben, und schlie?lich: „God bless Us, Every One“

Verfilmungen
Das Buch wurde seit 1901 unzahlige Male verfilmt. Besonders hervorzuheben sind:

Sonstiges
In Anlehnung an Ebenezer Scrooge nannte der US-amerikanische Comiczeichner Carl Barks eine seiner bekanntesten Figuren „Scrooge McDuck“. Auf deutsch erhielt diese Figur den Namen Dagobert Duck. Bei dieser Eindeutschung ging aber der Witz der Namensschopfung verloren. So ist zum Einen der literarische „Scrooge“ ein Inbegriff des Geizes, zum Anderen stammt der Namensteil „McDuck“ aus dem Schottischen und soll damit den ebenfalls nachgesagten sprichwortlichen Geiz eines Schotten verdeutlichen.
Die Songwriterin Aimee Mann bezieht sich auf Jacob Marley's Kette als Metapher in ihrem gleichnamigen Song „Jacob Marley's Chain“ (Album „Whatever“, 1993)
Der deutsche Komponist Dirk Michael Steffan hat das Werk als Musical vertont. Es wurde im November 2001 im TheatrO CentrO in Oberhausen mit Judith Hildebrandt in einer Hauptrolle uraufgefuhrt. 2002 fanden im November und Dezember parallel rund funfzig Auffuhrungen im Kolner Musical Dome und im Berliner Theater des Westens statt, 2003 im Auditorium der Messe Munchen und erneut im TheatrO CentrO, hier mit Guildo Horn als Geist. Insgesamt haben rund 200.000 Zuschauer die Vorstellungen besucht. Fur 2006 sind neue Auffuhrungen geplant.


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Theaterarbeit - Mario Holetzeck
(c) 2006, mAst€roF:pUpp€ts